LL 12 CJ: Christian Judith

Christian Judith, Bewerbung um Listenplatz 12

Liebe Freund*innen,

JA! Ich bewerbe mich auf den Listenplatz 12!

Zu mir:

Mit meinen 57 Jahren nutze ich zur flinken Fortbewegung ein Dreirad, da ich seit Geburt körperbehindert bin. Geboren bin ich in Hamburg, groß geworden in der Nähe von Süderbrarup. Ich bin verheiratet und lebe seit 2016 wieder in Brarupholz im Kreis Schleswig-Flensburg in meinem Elternhaus, meiner alten Heimat.

Ich bin Diplom Sozialarbeiter/Sozialpädagoge und seit 2004 selbstständig mit meiner Firma „K Produktion“ (www.k-produktion.de). Die Firma berät und organisiert zu allen Themen der Inklusion und zum barrierefreien Veranstalten, gibt behindertenpolitische Fortbildungen und initiiert inklusives Tanzen (Trailer vom letzten Tanzprojekt, einmal „normal“ und einmal „barrierefrei“ https://www.thematanz.de/ueber-das-projekt/ ). Ich bin seit über 35 Jahren mit Begeisterung und Freude aktiv in der „Behinderten-Bewegung“.

Politisch prägte mich die Antiatombewegung und die Auseinandersetzungen in Brokdorf und in Gorleben.

Noch ein paar Einblicke aus meinem Werdegang:

- war dort Sprecher für den Bereich „Bio-Ethik“

…........

Zu den Grünen kam ich in den achtziger Jahren. Da ich aber nicht in das Büro rollen (Stufen und Altbau) und ich folglich nicht mitmachen konnte, hat es viele Jahre gedauert, bis ich 2018 im Kreis Schleswig-Flensburg endlich Mitglied wurde.

Nun bin ich im Kreisvorstand vom KV Schleswig-Flensburg, Sprecher der LAG Inklusion und gestalte unser Vielfaltstatut im Vorbereitungsrat mit. Wir alle haben schon viel zusammen bewegt und ich freue mich, dass mein Wissen und meine Erfahrung so gehört werden und erwünscht sind!

Jetzt ich möchte noch mehr Verantwortung auch für unser Land übernehmen.

Was möchte ich im Landtag?

Natürlich! Das Thema Inklusion vorantreiben!

Inklusion bedeutet für mich: „Mittendrin, statt nur dabei!“. Dieser Slogan stammt aus der Bewegung der behinderten Menschen. Und er sagt, dass wir alle mittendrin sein sollten, da sein sollten, gleichberechtigte Möglichkeiten des Seins und der Gestaltung haben sollten. Inklusion bezieht sich nicht nur auf Menschen mit Behinderungen.

Sie bezieht sich auf alle Menschen.

Hinter dem Begriff der Inklusion stehen viele Fragen:

Wie will ich alt werden: Zuhause oder in einer Seniorenresidenz,

wie will ich arbeiten, wie wohnen, wie Urlaub machen, wie Sport treiben, tanzen, ins Theater gehen, lieben, Kinder bekommen und wachsen sehen.......? Wie komme ich in den Bus und wo finde ich dann in der Stadt, auf dem Land ein Klo?

Lasst uns so Häuser bauen, dass wir alle die Möglichkeiten haben, diese barrierefrei zu nutzen!

Lasst uns ein Bildungssystem schaffen, in der alle gemeinsam lernen und ihre Potenziale ausschöpfen können!

Lasst uns ein Gesundheitswesen schaffen, das alle in Anspruch nehmen können und keinen Menschen vergisst und ausschließt!

Lasst uns einen ÖPNV schaffen, der niemanden am Bahnsteig oder auf dem holprigen Acker stehen lässt!

Lasst uns eine Kultur schaffen, die in Vielfalt schwelgt und auch Menschen mit Behinderungen nicht vergisst!

Inklusion ist ein Querschnittsthema.

Inklusion betrifft viele, ja, eigentlich alle unsere Lebensbereiche.

Und Inklusion wird uns alle spätestens im Alter auch selbst betreffen!

Was heißt das z.B. konkret?

Wir haben in Schleswig-Holstein einen Fonds für Barrierefreiheit. Seit 2019 können dort Anträge gestellt werden. Dieser Fonds hat ein Volumen von 10 Millionen Euro. Das ist gut.

Ich will dafür sorgen, dass dieser Fonds weiterbesteht und möglichst aufgestockt wird.

Und es gibt weitere Instrumente, z.B. die Förderung des inklusiven Sozialraumes, unterstützt von Aktion Mensch. Hier können endlich Politik, die Landesregierung, die Zivilgesellschaft und Aktion Mensch Hand in Hand zusammenarbeiten.

Um Vorhaben der Inklusion kraftvoll, insbesondere finanziell, voranzutreiben, gilt es verschiedene Akteur*innen zusammenzuführen.

Dafür will ich mich einsetzen.

Thema Bildung: Auf unserem letzten LPT im Mai haben wir beschlossen, dass es keinen Kostenvorbehalt mehr geben darf, der eine inklusive Beschulung verhindert. Unser Beschluss ist gut, nun muss dieser Beschluss aber auch in der Politik und im Landtag umgesetzt werden.

Auch dafür möchte ich mich einsetzen.

Und noch ein Anliegen von mir aus dem großen Strauß der Möglichkeiten:

Thema Kultur: Ganz langsam haben wir uns daran gewöhnt, dass auch Menschen mit Behinderungen als Konsument*innen bei kulturellen und sonstigen Veranstaltungen auftauchen.

Bei unserem Auftakt zum Bundestagswahlkampf am 31.07.2021 in Kiel standen wie selbstverständlich Gebärdensprach-Dolmetscher*innen neben unseren Kandidat*innen auf der Bühne und übersetzten. Das war super.

Und was hier funktionierte wünsche ich mir bei allen öffentlichen Veranstaltungen und Konzerten, ob Kieler Woche oder sonst was. Das dies nicht auf einmal geschehen wird, ist klar. Aber wir können darauf hinarbeiten, z.B. durch Koppelung der kulturellen Förderung an Barrierefreiheit.

Ich wünsche mir nicht nur Menschen mit Behinderung vor der Bühne, ich werde mich auch dafür einsetzen, dass sie/wir auf der Bühne als Künstler*innen und hinter der Bühne als Organisator*innen, Helfer*innen etc. ihren/unseren Platz haben und sichtbar werden können.

Zum Schluss!

Geben wir uns die Möglichkeit, unser aller Vielfalt zu leben und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten. Lasst uns mit Freude gemeinsam eine Gesellschaft schaffen, in der es egal ist, ob Du groß oder klein, dick oder dünn, reich oder arm bist, gehst oder rollst und und und.

In unserer Vielfalt werden wir erleben, wie schön, wie bereichernd es ist, zusammen zu sein, gemeinsam zu arbeiten, zu wohnen, zu leben, zu gestalten.

Wie will ich leben? Wie wollen wir leben?

Ich bin bereit dazu, weiter Antworten zu suchen, Lösungen und Wege zu finden und diese umzusetzen!

Darum hoffe ich auf eure Stimme!

Mit den besten Grüßen

euer Christian Judith, der sich um Listenplatz 12 bewirbt.

PS. In der PDF gibt es noch eine Zusammenfassung in Leichter Sprache