Veranstaltung: | Landesparteitag |
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Tagesordnungspunkt: | 1. Wahl der Landesliste zur Landtagswahl |
Antragsteller*in: | Gerold Rahmann (KV Stormarn) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 15.11.2021, 19:39 |
LL 10 GR: Gerold Rahmann
Selbstvorstellung
Kandidatur für den Listenplatz 10 der Grünen für die Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein
Gerold Rahmann - KV Stormarn
Verheiratet, 2 Kinder
Hobbys: Melken, Malen, Marathon
Wer bin ich?
Ich bin auf einem Bauernhof im friesischen Moor geboren und dort aufgewachsen. Nach meinem Zivildienst in einer Drogenberatungsstelle studierte ich an der Uni Göttingen Agrarökonomie, promovierte zum Thema Ländliche Entwicklung und habilitierte mich an der Uni Kassel in Agrarökologie. An der Uni Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, lehre ich als Professor für Ökolandbau und bin Ausbilder für Landwirtinnen und Landwirte. Dabei bin ich als „Landei“ immer Praktiker geblieben und weiß und kann das, worüber ich rede.
Hauptberuflich bin ich Leiter des Bundesforschungsinstituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst, Kreis Stormarn, das ich seit der Agrarwende 2000 unter Renate Künast als Gründungsdirektor aufbauen durfte. Hier entwickle ich mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer großen Forschungsstation praxisnahe Lösungen für einen „Ökolandbau von morgen: umweltfreundlich, tiergerecht und effizient!“. Unsere Hauptfunktion ist eine lobbyfreie wissenschaftliche Beratung der Bundesregierung. Unser Forschungsergebnisse über den Ökolandbau fließen in Gesetze und Verordnungen ein und sie dienen auch der Praxis zur Orientierung und Weiterentwicklung. Ich kenne nicht nur die Landwirtschaft und die Wissenschaft in- und auswendig, sondern auch die Eigenheiten von Parlamenten, Ministerien und Verwaltungen. Deswegen kann ich erfolgreich wirken.
Wie viele andere, so habe ich in 30 Jahren daran gearbeitet, dass der Ökolandbau nicht mehr als reine Ideologie angesehen wird, sondern wissenschaftlich anerkannt wird, gesellschaftlich geforderte Leistungen erbringt und in der Praxis an Verbreitung gewonnen hat. Dabei habe ich auch für die konventionelle Landwirtschaft viele Ideen und Lösungen mit entwickelt und für politische Initiativen angeboten (Naturschutz, Tierschutz, Klimaschutz, Gewässerschutz, Wirtschaftlichkeit). Diese Vorschläge haben auch Eingang in Gesetze und Verordnungen gefunden.
Viele Jahre habe ich als Agrarökologe im Ausland, vor allem Afrika, gearbeitet. Dabei habe ich eine Ahnung davon bekommen, was Regenwaldabholzung, Verwüstung, Wasserknappheit als auch Hunger, Armut und Ungerechtigkeit bedeuten. Dies und zukünftige Entwicklungen machen mir Sorgen.
Zusätzlich zu meinem privaten Leben und meiner Arbeit bin ich seit 1986 (nach Tschernobyl) Mitglied bei den Grünen und seit 30 Jahren für die Partei kommunalpolitisch in Ortsräten, Gemeinderäten, Stadträten, Kreistagen und Parteigremien aktiv. Viele Jahre war ich Fraktionsvorsitzender in der Stormarner Kreisstadt Bad Oldesloe. Seit mehr als 13 Jahren bin ich jetzt Vorsitzender des Umweltausschusses im Stormarner Kreistag. Ich war im Parteirat Schleswig-Holstein sowie in LAGs und BAGs tätig. Als überzeugter Kommunalo will ich nicht nur meckern, sondern vor Ort mitgestalten und Lösungen für Probleme finden. Kommunale Parlaments- und Grüne Parteiarbeit sind mir also hinlänglich bekannt und seit Jahrzehnten in Fleisch und Blut übergegangen.
Ich bin in vielen lokalen bis globalen Organisationen, Initiativen und Vereinen tätig, sehr gut vernetzt und finde Gehör in der Welt der Landwirtschaft, im Naturschutz und in der Forschung.
Was will ich im Landtag erreichen?
Ich will helfen, dass unsere grünen Ziele für Schleswig-Holstein nicht nur versprochen, sondern auch so schnell es geht erreicht werden. Die Zukunftsherausforderungen, wie Klimaschutz, Naturschutz, Wasserschutz und nachhaltiges Wirtschaften, sind deutlich unter Zeitdruck geraten und brauchen konsequentes handeln. Dem ländlichen Raum - mit seiner Land- und Forstwirtschaft, seiner Natur und allen dort lebenden Menschen - kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Ich will mein Wissen, Können und Wollen dafür einsetzen, dass folgende Projekte schneller reifen:
Die Landwirtschaft ökologischer und tiergerechter machen
- Ich möchte mich dafür einsetzen, dass das beschlossene Ziel von 25% Ökolandbau schneller erreicht wird (gegenwärtig 7% in SH, damit sind wir bundesdeutsches Schlusslicht). Dafür müssen nicht nur mehr Landwirtinnen und Landwirte gewonnen, sondern auch vor- und nachgelagerte Strukturen gestärkt und der Konsum von Biolebensmitteln gesteigert werden.
- Auf Augenhöhe mit der Agrarwirtschaft will ich mich dafür einsetzen, dass auch die konventionelle intensive Landwirtschaft ökologischer wird. Hier müssen die politischen Ziele (vor allem 50% weniger Pestizide, Reduzierung des Dünger- und Schadstoffeinträge in Gewässer, mehr Naturschutz und Klimaschutz) schneller erreicht werden.
- Weniger Nutztiere zu halten sehe ich aus vielen Gründen als wichtig an. Die, die trotzdem noch auf den Höfen leben, müssen tiergerechter gehalten werden. Darum will ich mich kümmern.
- Ich will dabei helfen, dass die Landwirtschaftskammer, als auch die Hoch-, Fach- und Berufsschulen für eine ökologischere und tiergerechtere Landwirtschaft besser aufgestellt werden.
Dem Natur- und Ressourcenschutz mehr Raum geben
- Ich will mich dafür einsetzen, dass das Ziel von 30% Biotopschutzflächen in Schleswig-Holstein schneller erreicht wird. Stadt und Land müssen hier mehr zusammenwirken.
- Mein Ziel ist es, dass überall in Schleswig-Holsteins Lokale Aktions-Bündnisse (Landschaftspflegeverbände) für den praktischen Naturschutz eingerichtet werden, damit die verbliebenen Moore, Gewässer, Grünlandflächen, Wälder und Knicks besser erhalten und gepflegt werden.
- Weiterhin möchte ich helfen, dass wir in einem landesweiten Biotopverbundsystem weiterkommen. Ausgleichsmaßnahmen müssen vor Ort durchgeführt werden, damit überall Saumstrukturen an Straßen, Wäldern, Feldern und Gewässern entwickelt werden. Dazu gehören auch mehr Wildtierübergänge für Straßen und Bahntrassen sowie praxisnahe Lösungen für die Koexistenz von Wolf und Weidetierhaltung, insbesondere in den Naturschutzgebieten und an den Deichen.
Den Ländlichen Raum für alle dort lebenden Menschen nachhaltiger entwickeln
- Ich will dazu beitragen, dass der ländliche Raum für alle dort lebenden Menschen in die Lage versetzt wird, hier nachhaltig und wettbewerbsfähig zu wohnen und zu arbeiten.
- Kommunen müssen mehr unterstützt werden, damit der gesamte ländliche Raum gut an den ÖPNV und das Fahrradwegenetz angeschlossen ist, regenerative Energie als wichtiges wirtschaftliches Standbein ausgebaut wird und jedes Dorf, jedes Haus (nicht unbedingt „jede Milchkanne“) über gute Internet-Zugänge verfügt, sowohl mobil als auch mit Glasfasernetz.
- Die ländlichen Gemeinden und Gemeinschaften müssen mehr Unterstützung bekommen, wenn sie Förderanträge stellen wollen oder eine Mediation für Interessenskonflikte vor Ort brauchen. Hier sind die lokalen Strukturen und Ressourcen häufig überfordert, u.a. weil hier vieles ehrenamtlich durchgeführt wird.
Dafür bitte ich um eure Stimme für Platz 10 auf Grünen Liste für die Landtagswahl 2022.
(Gerold Rahmann, KV Stormarn)
- Alter:
- 59
- Geschlecht:
- m